Partnerschüler der Michelsenschule aus Tansania stellten sich und eine Teil ihrer Kultur vor. Das Michaelis-Weltcafe wurde wieder einmal seinem Namen als kulturelle Begegnungsstätte gerecht.

Das Weltcafe war bis auf den letzten Platz besetzt, als die zwischen 15 und 20 Jahre alten Schüler aus Monduli eine Einblick in ihr Leben gaben, dass trotz aller anderen Umstände dem eines Schülers in Hildesheim nicht so unähnlich ist. Sie berichteten, dass auch afrikanische Schüler einen langen Arbeitstag haben. Er beginnt um 6.00 Uhr am Morgen mit gemeinsamem Aufwachen, denn die Schüler leben in großen Schlafsälen auf dem Schulgelände. Ihre Eltern wohnen so weit entfernt, sind teilweise sogar nomadische Hirten, so dass ein täglicher Weg zur Schule nicht möglich wäre. Ja, manchmal ist sogar eine Reise in den Ferien zu den Eltern unmöglich, weil niemand weiß, wo sich diese gerade aufhalten. Gegen 10.00 Uhr am Abend endet der lange Arbeitstag, der hauptsächlich aus Schule und Lernen besteht; auch hier dem Tagesablauf eines Michelsenschülers  nicht so unähnlich. Lediglich dort, wo in Hildesheim Chatten oder Abhängen mit Freunden auf dem Programm stehen, müssen die Schüler in Monduli ihre Schlafräume reinigen oder ihre Wäsche waschen. Und hierfür stehen keineswegs Maschinen zur Verfügung, sondern es ist Handarbeit angesagt.

Auch die Berufswünsche der tansanischen Jugendlichen sind denen ihrer deutschen Freunde nicht unähnlich: Arzt, Pilot oder Ingenieurin werden genannt. Lediglich Farmer will niemand werden, weil fast jede Familie einen eigenen Garten zur Selbstversorgung besitzt und tägliche Gartenarbeit auch in Tanzania als ziemlich „uncool“ gilt.

Eine der Aktivitäten in der raren Freizeit der tanzanischen Jugendlichen ist gemeinsames Singen. Wie gut sie das können und welch voluminöse Stimmen sich dabei quasi von selbst herausgebildet haben, konnten die Gäste im vollbesetzten Weltcafe erleben. Jede einzelne Stimme wäre in der Lage gewesen, den Raum bis zum letzen Winkel zu füllen. Gemeinsam begeisterten Sie ihre Zuhörer um so mehr. Dabei legten die Schüler Wert darauf, nicht nur die folkloristische Seite ihres Landes zu zeigen, sondern auch die moderne. Im ersten Teil der Veranstaltung traten sie in typischer Massai-Kleidung auf und sangen in der Sprache der Massai. Für die modernen Texte in Suaheli wählten sie ihre normale Straßenkleidung. Während die ersten Stücke religiösen Inhalts waren, ging es in den Suaheli-Texten mehr um Freundschaft, Liebe und Verbundenheit. Themen also, die auch einen Michelsenschüler beschäftigen.

Die Besucher im Weltcafe haben den Abend sehr genossen, dabei war er nur ein Vorgeschmack auf zwei größere Auftritte in der Aula der Michelsenschule am 29.6. und in der Christuskirche am 6.7..