Ein Start-Up als Schulfach? Geht das?

Ja das geht, und zwar schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich an unserer Schule.

2013 haben Michelsenschüler das erste Mal im Wirtschaftslehreunterricht eigene Firmen gegründet. Damals unter anderem TOKOLÉ, die die heute noch im Schulalltag zu findenden Handy- und Taschenrechnertaschen aus Autogurten produzierten.

Viele verschiedene Ideen folgten in den Jahren, wobei wir immer wieder staunen, auf was für großartige Geschäftsideen die Schülerinnen und Schüler kommen. Man könnte doch meinen, dass nach den vielen Juniorfirmen, die unsere Schule schon hervorgebracht hat, der Markt so langsam „abgegrast“ sei. Nichts dergleichen ist festzustellen: Kochbücher, Sitzkissen, Audiojogging, Wimmelbilder, Michelsen-Getränke, Fanshops und so weiter. Alles Ideen, die es durch unternehmerisches Denken und Handeln auf den Markt geschafft haben und sich dort aufgrund von Ausdauer und Teamgeist der Jungunternehmer behauptet haben.

Denn hier liegt die große Stärke des Planspiels Junior, das vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) betreut wird: Eine Unternehmensgründung unter realen Bedingungen und nicht nur eine Simulation auf dem Papier.

Will sagen: Löhne, Steuern und Sozialabgaben werden monatlich genauso fällig, wie die Vorlage der Buchführungsunterlagen und das Anfertigen von Sitzungsprotokollen. Absprachen werden zwischen den Abteilungen getroffen und am Ende laufen alle Fäden bei der Geschäftsführung zusammen. Dabei ist immer wieder beeindruckend, zu beobachten, wie sich die Jugendlichen mit ihren sozialen Fähigkeiten weiterentwickeln und dabei zudem lernen, Verantwortung für sich und die Gruppe (hier das Unternehmen) zu übernehmen.

Highlight eines jeden Unternehmensjahres ist der Landeswettbewerb der Schülerfirmen in Hannover und unser schulinterner Schülerfirmenwettbewerb „be in business award“. Der „biba“ ist dabei die Generalprobe für den Landeswettbewerb in Hannover. Beim „biba“ stellen die Firmen ihre Bühnenpräsentationen unter Wettbewerbsbedingungen vor. Hier ist es dann eine Jury, die den gelungensten „Pitch“ auszeichnet.

Der Landeswettbewerb ist dann das eigentliche „Schaulaufen“ und eine richtige Herausforderung. Hier stellen sich die Schülerinnen und Schüler dem kritischen Blick einer schulexternen Fachjury. Diese inspiziert jede Firma auf Herz und Nieren, indem sie einen Geschäftsbericht, ein Interview am Messestand und eine Unternehmenspräsentation auf der großen Bühne bewertet.

Schon viermal kam die beste Juniorfirma Niedersachsens von der Michelsenschule. Die unternehmerischen und individuellen Erfolge unserer Juniorunternehmerinnen und -unternehmer begeistern jedes Jahrs aufs Neue.