Seit dem Jahr 2023 existiert ein weiterer Französischaustausch mit unserer neuen Partnerschule in Volgelsheim bei Colmar. Schülerinnen und Schüler aus dem 8. und 9. Jahrgang erkundeten Anfang des Jahres erstmalig diese Schule sowie die noch gänzlich unbekannte Umgebung und erlebten in ihren Gastfamilien hautnah, was es heißt, auf ein französisches Collège zu gehen, sich fast ausschließlich in einer Fremdsprache zu verständigen und für eine kurze Zeit im wunderschönen Elsass zu Hause zu sein. Die nachfolgenden Tagebucheinträge zeigen ihre ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen.  

Tagebucheintrag: Montag, 27.02.2023

Heute ist es soweit: Wir fahren ins Elsass, Frankreich. Dort machen wir einen Austausch mit dem Collège in Volgelsheim. Wir sind alle sehr aufgeregt und freuen uns auf eine tolle Zeit in Frankreich. Mit dem Zug fahren wir vom Hildesheimer Hauptbahnhof, mit fünf Minuten Verspätung, um 8.20 Uhr auf Gleis 3 ab. Wir, insgesamt 18 Leute, sollten in den 7. Wagon einsteigen, wo uns die Plätze zugeteilt worden sind. Es waren noch nicht alle im Zug, da hörten wir eine Schaffnerin rufen: „Alle einsteigen, der Zug fährt los!“ Einige von uns liefen schnell zu einem anderen Wagon, um noch rechtzeitig einzusteigen. Das war sehr stressig. Im Zug fragten wir nach unseren 18 Sitzplätzen, doch die gab es nicht. Wir mussten also einige Wagons nach hinten gehen. Endlich fanden alle einen Sitzplatz und die Zugfahrt ging los. Wir unterhielten uns mit Kartenspielen, Quatschen, Essen, Musikhören, Filmeschauen und Entspannen. Wir planten auch schon die nächsten Tage durch. Wir sind in Freiburg umgestiegen, in die S-Bahn. Nach kurzer Zeit stiegen wir in Breisach aus. Einige Eltern und Lehrer begrüßten uns, sie nahmen uns in ihren Autos mit und fuhren uns in die Schule der Austauschschüler. Die Anreise war sehr toll!

Nach dem Buffet gingen die meisten Schüler direkt nach Hause, aber einige Busse, so auch der von meiner französischen Austauschpartnerin Alaïna, kamen erst später an. Aufgrund dessen hatten wir die Möglichkeit, in einem bunt bemalte Raum Spiele wie UNO oder Monopoly zu spielen oder uns zu unterhalten. Nach einer Stunde klang eine helle Klingel und alle stellten sich in Reihen an die weißen Markierungen auf dem Boden. Es wurde gerufen sobald ein Bus ankam und dann machten wir uns auch auf den Weg zu meiner Gastfamilie. Auf der Fahrt gab es sehr viele Kreisel. Alaïna hat mich vorher gefragt, ob ich Angst vor Hunden hätte, aber ich verneinte dies. Der Hund war sehr aktiv, weshalb er draußen einen großen Bereich hatte. Die 6-köpfige Familie ist sehr nett. Meine Austauschpartnerin hat zwei kleine Geschwister. Zwei Schwestern und einen Bruder. Dann war noch ihr Vater kurz da, aber dieser hatte Spätschicht, weshalb ich ihn nur kurz sah. Ihre Stiefmutter konnte aus ihrer Familie am besten Deutsch, aber Alaïna gibt sich auch sehr viel Mühe. Zum Abendessen gab es eine sehr leckere Lasagne und zum Nachtisch gab es Bueno und große Windbeutel, die mit Schokolade überzogen waren. Am Ende haben wir uns gegenseitig die Gastgeschenke übergeben. Ich bekam eine weiße Tasse mit der Aufschrift „I ❤️ Alsace“ und eine Thermoskanne in dem gleichen Design. Darüber freute ich mich sehr. Mit ein paar Gesprächen und einer französischen Netflixserie mit deutschem Untertiteln beendeten wir den Abend. Wir sind sehr gespannt auf die nächsten Tage!

Von Jette, Diana und Leyla

Tagebucheintrag: Dienstag, 28.02.2023

Am ersten richtigen Tag, am Dienstag, ging es für uns nach Colmar. Wir sind viel später als Zuhause aufgestanden, um am Morgen das beste Croissant unseres Lebens zu genießen. Danach ging es auf einer sehr lustigen Busfahrt zur Schule. Die Busse sind im Gegensatz zu deutschen Schulbussen eher Reisebusse. Das hat uns sehr beeindruckt. In der Schule angekommen, haben wir zum ersten Mal das französische Schulsystem kennengelernt. Wir waren alle sehr erstaunt darüber, wie genau kontrolliert wird, wer die Schule betritt und verlässt. Von dort aus fuhren wir mit unseren Lehrern und allen anderen nach Colmar. Auf der Fahrt fuhren wir durch Dörfer und an Feldern vorbei. Nach 20 Minuten war das Ziel erreicht und die Altstadt Colmars lag zu unseren Füßen. Als erstes sind wir in Vierer-Teams losgezogen, um eine Rallye zu machen. Diese führte uns zu den schönsten Sehenswürdigkeiten und Plätzen in Colmar. Am Mittag haben wir uns in einen typisch-französischen Markt gesetzt. Wir haben unsere mitgebrachten Sandwiches gegessen und uns aufgewärmt, da es sehr kalt war.

Nach der Stärkung ging es weiter, nun auf Shopping-Tour. Wir kauften Souvenirs, Macarons und andere französische Leckereien. Zum Abschluss gab es einen typischen Chocolat Chaud (Heiße Schokolade), und damit ging es zurück in den Bus nach Volgelsheim. Von dort aus strömten alle Schülerinnen und Schüler in andere Richtungen. Mit dem Bus oder mit dem Auto ging es dann nach Hause zu unseren Gastfamilien.

Am Nachmittag hieß es dann: Freizeit! Ich bin mit meiner Gastfamilie bowlen gefahren. Andere haben auch die Stadt erkundet, Spiele gespielt oder etwas anderes unternommen. Nach dem Bowlen ging es für mich wieder nach Hause. Meine Freundinnen erzählten mir, was sie so machten. Sie spielten etwas, gingen durch die Stadt oder quatschen einfach nur. Zuhause angekommen, gab es Abendbrot. In Frankreich gibt es normalerweise gefühlt unendlich viele Gänge, wo ich schon nach dem zweiten nichts mehr essen kann. Uns fiel auf, dass in Frankreich sehr spät zu Abend gegessen wird und oftmals warm und nicht kalt, so wie in Deutschland üblich.

Zum Abendbrot gab es eine Art Crêpe oder Galette. Wahrscheinlich irgendetwas Einheimisches, aber ich konnte mich nicht beschweren, weil es sehr lecker war. Laut meiner Austauschpartnerin heißt es „Crêpes avec Raclette“. Erst gab es eine herzhafte Version, mit Käse und Schinken, danach eine süße mit Nutella und Zucker. Nach dem Essen haben wir uns umgezogen und sind nach diesem erlebnisreichen Tag ins Bett gegangen. Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet!

Sophia, Alma und Isa

Tagebucheintrag: Mittwoch, 01.03.2023

Heute sind wir mit unseren Austauschpartnern in die Schule gefahren. Dort angekommen, sind wir in das CDI gegangen (das ist eine Bibliothek mit Computern, in der man Bücher lesen und ausleihen sowie alles Mögliche recherchieren kann). In dem CDI haben wir erstmal das Kennenlern-Bingo „verglichen“, welches wir am ersten Tag gemacht haben. Danach haben wir den musikalischen Teil des Raps, den wir im Laufe des Austausches gemeinsam gestalten, angehört und angefangen, den Refrain erstmal langsam nachzusprechen, mit Klatschen, Stampfen und Schnipsen. Nachdem wir fertig waren mit dem Einüben, haben wir eine Pause mit leckerem französischem Gebäck gemacht. Später bekam jede/r Zeit, um mit seinem/seiner Austauschpartner/in eine Strophe für unseren Rap auszudenken und diese aufzuschreiben. Eine Strophe besteht immer aus zwei deutschen und zwei französischen Versen. Währenddessen sind die Lehrer herumgegangen, um uns zu helfen und sich die Strophen anzuschauen. Anschließend ging es wieder in die Familien und man hatte Freizeit. Alban, Titouan und wir (Janus und Tim) sind mit Alma und ihrer Austauchpartnerin Bowlen gegangen. Dort haben wir Adrian und Maxime getroffen. Nach ein paar spannenden Partien sind wir nach Hause gefahren und haben gemeinsam einen Film geguckt. 

Nachdem ich (Tim) mit meinem Austauschpartner Titouan und seiner Familie beim Bowlen war, sind wir zu ihm nach Hause gefahren und haben ein bisschen Fußball vor der Haustür gespielt und uns währenddessen unterhalten. Am Abend gab es leckere Nudeln mit Tomatensoße.

Nach der Schule bin ich (Henri) mit Noé und seiner Familie in den Baumarkt gefahren, denn sie wollten eine neue Lampe kaufen. Nach diesem kurzen Einkauf haben Noé, seine Schwester Lena und ich uns unsere Fahrräder geschnappt und eine große Fahrradtour durch Weckolsheim gemacht. Dabei sind wir entlang des Canal Vauban gefahren. Es war sehr schön, besonders weil die Sonne schien. Wir kamen an kleinen Wehren vorbei und gelangten letztendlich an einen kleinen begehbaren Bunker. Dieser hatte zwei Eingänge und die Kuppel ragte aus dem Boden heraus. Durch einen kleinen Schlitz konnte man nach draußen gucken. Das war wirklich interessant. Auf dem Rückweg kam uns ein Freund von Noé entgegen, denn dieser hatte ihn kurz vorher angerufen. Nach einer Stärkung zu Hause fuhren Noé, sein Kumpel und ich auf ein kleines, umzäuntes Fußballfeld. Dort spielten wir ein Spiel, das die Franzosen „180“ nennen, denn jeder Spieler hat 180 Punkte, die er nach und nach verlieren kann. Das Spiel ist sehr kompliziert, denn es gibt viele unterschiedliche Regeln. Nichtsdestotrotz hat es sehr viel Spaß gemacht. Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein sehr schöner (sonniger) Tag war. Wir sind gespannt, was uns morgen erwartet!

Tim, Henri, Janus und Adrian

Tagebucheintrag: Donnerstag, 02.03.2023

Heute ging es für uns nach dem Aufstehen wieder in die Schule. Dort angekommen, haben wir viele verkleidete Menschen gesehen, denn heute haben die Französinnen und Franzosen Karneval gefeiert. Als es geklingelt hat, sind wir mit den Lehrer*innen über das riesige Schulgelände gegangen, zu den Musikräumen. In dem Musikraum hat sich jeder einen Platz gesucht und dann haben wir über die Fotos gesprochen, die wir in den letzten Tagen zum Thema „Grenzen“ geknipst haben.

Anschließend haben wir unsere Strophe mit unseren Partner*innen geübt, weil wir diese heute aufgenommen haben. Wir sind dann mit unseren Partner*innen oder zu viert in den Nebenraum gegangen, wo Frau Gehlhaar unsere Stimmen aufgenommen hat. Nach der Pause sind wir mit unserem/unserer jeweiligen Austauschpartner/Austauschpartnerin in den Unterricht gegangen. Manche haben Sport mitgemacht, andere wiederum saßen im Matheunterricht. Meine Austauschpartnerin und ich (Maja) hatten eine Stunde Mathe und eine Stunde Geschichte. Ich habe leider so gut wie nichts verstanden, aber der Geschichtslehrer hat mir ein bisschen auf Deutsch erklärt, worum es geht. Einige, unter anderem ich, haben im Anschluss in der Kantine gegessen und andere sind zum Essen nach Hause gefahren. In der Kantine war alles recht streng geregelt. Zuerst musste man sich die Hände waschen. Danach hat man sich angestellt und nach und nach Besteck, ein Tablett und das Essen abgeholt.

Am Nachmittag, nachdem wir gegessen hatten, sind nur wir ohne unsere Austauschpartner*innen zu einem Street Art-Museum gegangen, also nach Neuf-Brisach. Es war wunderschön und faszinierend zugleich. 35 verschiedene Künstler*innen haben an diesem Museum gearbeitet und unterschiedlichste Kunstwerke verwirklicht, sie kommen aus insgesamt zehn verschieden Ländern. Es gab viele interessante Kunstwerke. Einige waren direkt an die Wand gemalt und einige auf Leinwände. Am besten hat mir (Rebekka) der Raum gefallen, der mit Schwarzlicht beleuchtet wurde, sodass die Farben ganz anders geleuchtet haben.

Nachdem wir eine Stunde in dem Museum verbracht hatten, sind wir zurück zur Schule gegangen, denn dort hatten einige von uns noch eine Stunde Geschichte auf Deutsch. Manche haben sich sogar gemeldet. Es war sehr interessant. Ich (Maja) hatte Englisch. Eigentlich bin ich gut in Englisch, aber ich habe mich nicht getraut, mich zu melden, deshalb habe ich es gelassen. Wir haben irgendeinen englischen Rap angehört.

Anschließend sind wir nach Hause gefahren und lassen nun den Abend ausklingen. Wir essen gleich noch gemeinsam und dann werden die Koffer gepackt, denn morgen ist schon der Abreisetag.

Rebekka, Hanna und Maja