Wart ihr schonmal in einer Oper? Wir sind im Englisch-Leistungskurs an einem Sonntagabend in die Staatsoper nach Hannover gefahren, um A Midsummer Night’s Dream von Shakespeare zu sehen. Obwohl wir zuvor eine Verfilmung gesehen und Szenen aus dem Stück nachgespielt und analysiert hatten, waren wir von der Inszenierung sehr überrascht.
Denn anstatt der erwarteten Elfen tanzte ein Haufen Frösche über die Bühne. Auch die Schauspieler, trugen keine historischen Kostüme, sondern zum Teil moderne Alltagskleidung. Hermia, einer der Hauptcharaktere, eigentlich die Tochter des Duke of Athens, lief im Minikleid und mit pinken Haaren über die Bühne, während eine Gruppe an Craftsmen kurzerhand zu Bauarbeitern umfunktioniert wurde.
Immer wenn eine neue Figur die Bühne betreten hatte, schwebte ein weiterer überdimensionierte Gegenstand, wie ein Bauarbeiter-Schild oder eine Wohnzimmerlampe herein. Völlig gebannt von dem Szenario, erschreckte sich das Publikum entsprechend, als mittendrin ein riesiger Vogel von oben auf die Bühne krachte.
Dabei war Puck ganz klar der Publikumsliebling. Ob er sich an einer der Linearen über die Bühne schwang oder aus einer Röhre kletterte, er war überall zugleich und verschwand am Ende in einem Feuer, dass auf der Bühne brannte. Dass er ein Stunt-Double gehabt hatte, war bis zum Applaus niemandem von uns aufgefallen.
Obwohl einige von uns zunächst skeptisch waren, fanden wir die Umsetzung sehr kreativ und können die Oper definitiv weiterempfehlen! Allerdings sollte einem die Geschichte zuvor bekannt sein, da es sonst schwierig ist die dargestellten Szenen zu verstehen. Trotzdem war der Abend ein einzigartiges Erlebnis, das wir nicht so schnell vergessen werden!
von Johanna Sonnenrein (Q2)